Datum und Uhrzeit
Dienstag, 18. November 2025 um 13:30 Uhr
Über den Vortrag
Die IP-basierte Standardfamilie SMPTE ST 2110 hat sich in den vergangenen Jahren als unverzichtbare Grundlage moderner Medienproduktion etabliert. Wer heute in der professionellen Produktionslandschaft nicht mit ST 2110 arbeitet oder zumindest die Integration plant, läuft zunehmend Gefahr, den Anschluss an technologische Entwicklungen zu verlieren.
Dieser Trend ist nachvollziehbar – und doch lohnt sich ein differenzierter Blick. Denn lange Zeit war ST 2110 vor allem als technologische Lösung in hochspezialisierten Umgebungen präsent. Die damit verbundenen Investitionen und Komplexitäten führten in vielen Fällen zu einer eher exklusiven Nutzung, bei der Effizienz und Flexibilität in der Workflow-Gestaltung nicht immer im Mittelpunkt standen. Häufig wurden bestehende Systeme schlicht auf die neue Technologie „gehoben“, ohne die Chance zur strukturellen Erneuerung konsequent zu nutzen.
Inzwischen zeichnet sich jedoch ein Paradigmenwechsel ab: Die Diskussion um ST 2110 wird zunehmend im Kontext ganzheitlicher Workflow-Optimierung geführt. Insbesondere Cloud-natve Dienste eröffnen neue Möglichkeiten für dynamische, skalierbare und automatisierte Produktionsprozesse. Ein in dem Zusammenhang an Bedeutung gewinnender Aspekt, den wir in unserem Vortrag besonders betonen, ist die zunehmende Containerisierung von
Medienanwendungen. Sie erlaubt es, einzelne Verarbeitungsdienste unabhängig voneinander zu betreiben, zu aktualisieren und weiterzuentwickeln – ohne Auswirkungen auf das Gesamtsystem.
Diese technologische Entkopplung ermöglicht nicht nur eine höhere Ausfallsicherheit, sondern auch eine deutlich gesteigerte Flexibilität in der Systemarchitektur. ST 2110 wird damit mehr als ein Übertragungsstandard: Es entwickelt sich zur strategischen Plattorm für eine medienproduktionsorientierte Zukunft.
Referenten
Felix Ohlendorf und Fabian Röttcher
Studio Hamburg MCI GmbH
