Zukünftige Produktionsweisen – Strategien, Standards und Synergien im Produktions- und Sendebetrieb des ZDF

Datum und Uhrzeit

Dienstag, 18. November 2025 um 17:30 Uhr

Über den Vortrag

Durch die rasante technologische Entwicklung ergeben sich in der Produktion neue, mit hoher Wahrscheinlichkeit noch wirtschaftlichere Möglichkeiten der Vernetzung. Im Zuge dieser Transformation verfolgt der Produktions- und Sendebetrieb einen strategischen Paradigmenwechsel: „Weniger vor Ort, mehr in der Zentrale“. Im Rahmen der zurückliegenden Sportgroßereignisse (SGE) haben sich mit Centralized Production im nationalen NBC von ZDF und ARD neue Produktionsweisen etabliert. Ausgehend von diesen Erfahrungen wird die Verstetigung zentralisierter Produktions-weisen („Centralized Production“ – exemplarisch sichtbar im Genre Sport) angestrebt. Zukünftig soll es möglich sein, verfügbare Ressourcen im ZDF aus Eventbereich, Studiotechnik, mobiler Produktion, Außenstudios etc. unabhängig vom Einsatzort zu einem gemeinsamen Produktionskomplex (remote, centralized, klassisch oder hybrid) zu vernetzen. Dieser große Transformationsprozess ist ein evolutionärer Prozess, der nicht nur die technischen Bereiche, sondern auch Produktion und Redaktion betrifft und unter Beibehaltung der Produktions- und Sendesicherheit im laufenden Betrieb umgesetzt werden muss – eine herausfordernde Aufgabe, die wir Schritt für Schritt gemeinsam stemmen.

Zur Umsetzung wurde daher die direktionsübergreifende Arbeitsgruppe „Zukünftige Produktionsweisen“ ins Leben gerufen. Redaktion, Produktion und Technik bewerten gemeinsam Chancen, Risiken und Nutzen neuer Ansätze. Ein zentrales Pilotprojekt ist in diesem Rahmen der „Winterhof“, das erste Produktionskonzept unter zentralisierten Bedingungen. Hier wurde die Produktionsweise „Centralized Production“ für den Wintersport 2024/2025 getestet und erste Lessons Learned gesammelt. Im nächsten Schritt wird an der strategischen Zukunftsvision gearbeitet, um weitere Maßnahmen zur Zielerreichung ableiten zu können. Dabei stehen Fragen der technischen Vernetzung von Bestandsressourcen (IP-basierte Regien in Mainz und MPE, neue mobile Produktionsmittel) ebenso im Fokus wie der Erhalt und Ausbau von Know-how im Personalbereich. Parallel laufen Reinvestitionen in Bestandsressourcen (Regien, mobile Produktionsmittel, Übertragungszentrum, Lichttechnik etc.).

Der Vortrag gibt einen Einblick in diesen ganzheitlichen Transformationsprozess, zeigt den strategischen Ansatz, das direktionsübergreifende und methodische Vorgehen, erste Umsetzungsschritte und schildert aus den bisher gemachten Erfahrungen erste Erkenntnisse, welche technischen und personellen Voraussetzungen für eine zukunftsfähige produktionstechnische Infrastruktur notwendig sind.

Referenten

Dr. Sandra Woth, Florian Rathgeber

ZDF